Thema "Qualzucht"
- Susanne Steinhauser
- 4. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Qualzucht und Bulldoggen: Wichtige Informationen
In den letzten Jahren sind viele Hundearten, insbesondere Bulldoggen, aufgrund ihrer besonderen Erscheinung sehr beliebt geworden. Allerdings sind viele dieser Tiere das Ergebnis von Qualzucht – einer verantwortungslosen Zucht, die die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere erheblich beeinträchtigt.

Was ist Qualzucht? Qualzucht bezeichnet die absichtliche Zucht von Tieren mit genetisch bedingten Merkmalen, die ihre Gesundheit schädigen oder beeinträchtigen. Bei Bulldoggen zeigt sich dies häufig durch ihre kurzen Schnauzen (Brachycephalie), die zu Atemproblemen führen, sowie durch übermäßige Hautfalten, die Infektionen begünstigen. Diese Merkmale wurden oft zurückgedrängt, um den Trend eines bestimmten Aussehens zu erfüllen, was aber auf Kosten des Tierwohls geht.
Bulldoggen – eine besondere HerausforderungDie Französische Bulldogge, Englische Bulldogge und andere Rasse werden häufig aus ästhetischen Gründen gezüchtet. Die Folge sind oftmals gesundheitliche Probleme: Atemnot, Hautinfektionen, Gelenkprobleme und eine eingeschränkte Lebensqualität. Viele dieser Hunde leiden unter den Zuchtmerkmalen, die sie zu „Qualzucht-Tieren“ machen.
Bulldogen aus dem TierheimViele Bulldoggen und similar gezüchtete Hunde landen im Tierheim, weil ihre Zuchtprobleme häufig zu hohen tierärztlichen Kosten oder unzumutbaren Einschränkungen führen. Tiere aus dem Tierheim haben oftmals eine zweite Chance auf ein liebevolles Zuhause. Auch durch Adoption kann man helfen, verantwortungsvoller mit dem Thema Zucht umzugehen.
Tierschutzgesetz Österreich – Hinweise zu Qualzucht und verantwortungsvolle Tierhaltung
Das österreichische Tierschutzgesetz (Bundesgesetzblatt I Nr. 118/2019, gültig ab 2019) legt den Schwerpunkt auf den Schutz der Tiere vor Leiden und Schmerzen sowie auf die verantwortungsvolle Haltung und Zucht.
Wichtige Regelungen:
Verbot der Qualzucht (§ 4 Absatz 2): Es ist untersagt, Tiere zu züchten, die aufgrund ihrer körperlichen Merkmale erhebliche Schmerzen, Leiden oder Beeinträchtigungen erleiden. Das betrifft auch Rassen, bei denen die Zucht auf extreme körperliche Merkmale abzielt, wie z.B. Iris- und Englische Bulldoggen mit Atemproblemen.
Zuchtkontrolle: Züchter müssen nachweisen, dass die gezüchteten Tiere keine Qualzuchtmerkmale aufweisen. Der Gesetzgeber fordert eine verantwortungsvolle Zuchtpraxis, um das Tierwohl zu sichern.
Fazit: Beim Kauf eines Hundes, insbesondere von Rassehunden wie Bulldoggen, sollte man auf seriöse Züchter achten, die zuchtbiologisch und tiergerecht arbeiten. Tierliebhaber können auch Tierheime unterstützen, um Tieren eine zweite Chance zu geben. Verantwortungsvolle Zucht und die Einhaltung des Tierschutzgesetzes sind entscheidend, um das Leid der Tiere zu minimieren und ihr Wohl zu sichern.
Aus meiner Sicht, ist die einzig existierende und ethisch korrekte Option eine Bulldogge zu halten, sie aus dem Tierheim zu adoptieren.
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